hier gibts endlos graffiti-fotos von überall, u.a. natürlich berlin
"Kunst im öffentlichen Raum, zugänglich für alle." zürcherin mizzo im interview (2008). nicht besonders umfangreich, wäre aber zumindest mal eine frau (!) die auch in züri arbeitet (!). interessant ist ihr statement zur kommerzialisierung: "Nun ich persönlich finde es toll, von dem zu Leben, was ich am allerliebsten mache. Der Nachteil besteht wohl darin, nicht mehr anonym zu sein und etwas mehr aufzupassen, was man tut, sowie den Freiheitsentzug das zu zeigen, was man wirklich ausdrücken will. (muss aber nicht sein)" und wieder eine, die v.a. den persönlichen ausdruck zur sprache bringt, weniger politische oder gesellschaftskritische motive im einzelnen.
vincent ganivet, studierter künstler, dagegen führt objekte des öffentlichen raums ad absurdum - urban interventions at its best...
Andreas Ullrich macht ähnliches mit seinen irrsinnigen einkaufswagen-schlachtformationen (sehr lesenswerte erläuterungen von ihm dazu).
brad downey hat zwischendurch wirbel in lüneburg verursacht, als ein perfektes abbild des mcdonalds-logos sein mural-beitrag zur kunstaktion war. für unwissende passanten nicht als kunstaktion erkennbar, für die betreiber der kunstaktion (ARTotale der Universität) ein absolutes ärgernis - kunst, die wie werbung aussieht stellt kunst, die ein bisschen wie werbung aussieht bzw. kunst, die für den künstler werbung macht in frage - REBEL:ART bringts aufn punkt: "Wenn Werbung immer mehr wie Street-Art aussieht und Street-Art immer mehr Akzeptanz (im Gegensatz zur Werbung, die immer stärker als “visuelle Umweltverschmutzung” empfunden wird) bei allen Bevölkerungsschichten gewinnt, dann muss Street-Art vielleicht wie Werbung aussehen, um wirklich radikal zu sein."
ausserdem ist downey von MTO verewigt worden!
hier gibts eine web-film-dokumentation von Antoine Viviani zu künstlerischen interventionen im öffentlichen raum.
das urban spacemag ruft nach beiträgen: "Das spacemag ist ein Nischenmagazin über städtische Kultur und urbane Phänomene. Das Magazin macht neugierig auf Stadt und regt den Leser an, sich über deren Hintergründe und aktuelle Entwicklungen Gedanken zu machen. Das Heft setzt ein inhaltliches Band zwischen akademischer Stadtforschung und kioskem Szenemagazin."
"Das neue Heft des urban spacemags widmet sich dem Egourbanismus und Geschichten, Bildern und Aktionen, die alle anderen einschließt und das Ich als Maßstab nimmt.
Gesucht werden Beiträge zum Thema – seien es Meinungen, Entwürfe, Positionierung verschiedener Disziplinen und Formate, Fragen, Versuche, Abhandlungen, Geschichten, Diagramme, Bilder oder was sonst alles hierzu entstehen kann."
einsendeschluss ist der 15.8.!
ein neues vna (very nearly almost) magazin gibts auch.
richtig politisch gehts in russland zu und her: mit molotov cocktails wurden die gesichter von im 2. wk gefallenen soldaten in holz gebrannt. ziemlich brutaler eindruck während des machens.
hier findet sich eine ziemlich umfassende zusammenstellung von wandbildern in deutschland, v.a. in berlin inkl. ordnung nach vierteln - das neueste von ash in wedding ist auch mit dabei.
ff mit dem ganzen kram
Freitag, 1. Juli 2011
Donnerstag, 30. Juni 2011
Sonntag, 26. Juni 2011
Neulich kam im Tages Anzeiger einen spannenden Artikel zum Thema
"Strassenkunst fürs Wohnzimmer"
die Fotografin Gabriela Domeisen kennt alle Graffiti der Stadt Zürich. Jetzt hat sie im Internet einen Shop für Street-Art eroffnet. www.gallery-shop.ch
"In Zürich wird alles gnadenlos entfernt. Selbst wenn sich Banksy verweigt hätte, man hätte das weggeputzt" Gabirela Domeisen
"Strassenkunst fürs Wohnzimmer"
die Fotografin Gabriela Domeisen kennt alle Graffiti der Stadt Zürich. Jetzt hat sie im Internet einen Shop für Street-Art eroffnet. www.gallery-shop.ch
"In Zürich wird alles gnadenlos entfernt. Selbst wenn sich Banksy verweigt hätte, man hätte das weggeputzt" Gabirela Domeisen
Donnerstag, 23. Juni 2011
Dienstag, 21. Juni 2011
rundumschlag
heute mal wieder ein rundumschlag on tour. gleich zu beginn: die "schwimm gegen den strom"-aktion hat sich, nicht besonders überraschend, als autowerbung herausgestellt. ein weiteres beispiel für die schwindenden grenzen zwischen graphic design, street art und kommerz. wobei kurz angemerkt werden soll, dass die verbindung zwischen kunst und kommerz, bzw. die künstlerische anmutung von werbung oder der kommerzielle aspekt der kunst ja eigentlich immer schon bestand. heute hängt man sich auch wieder seifenwerbung aus den 50ern an die wand, weil es ästhetisch dem neokonservatismus entspricht und den gegenwärtigen geschmack trifft.
kunst ist trotzdem kein verbrechen, sagt die berüchtigte wurstbande und behauptet, mit kunst im öffentlichen raum augen und stimme (vgl. die viel zitierten 3 affen) zu öffnen. das ist die aussage, die "message", die am weitesten verbreitet ist - oder zumindest als solche rezipiert wird...
dann ist die malzfabrik ordentlich aufgetreten und hat bereits im vorfeld ihres sommerfestes mit stickern die stadt bombadiert. etwas gegensätzlich gleich daneben der infantile stimmungskracher.
nebenschauplatz der malzfabrik war eine art freier kunstraum unterhalb eines der leerstehenden gebäude. bin ja sonst nicht so zu begeistern für graffiti, aber das war bunt!
zur malzfabrik bzw. dem urban gardening oder farming dann an anderer stelle noch mehr.
bei der s sonnenallee, da, wo nur noch netto und andere nette leute rumhängen, tritt man dann wieder mal etwas mit füssen, das von verschwindenden flugfiguren begleitet wird...
wenn schon oft über die durchdachte platzierung von street art berichtet wird: der boden ist es doch relativ selten. die platzierung geschieht eben doch oft aus überlegungen der vergänglichkeit.
in basel läuft gerade auch was buntes: wobei mir auffällt, dass ich mir so oft eine ortsangabe wünsche bei fotos und anderen dokumentationen. ist das ein spielchen, ums den interessierten schwieriger zu machen? dürfen doch nur die eingeweihten gucken? will man massenpublikum vermeiden?
die dokumentation von street art ist sowieso ein grosses fragezeichen. banksy ist meines wissens der einzige künstler, dessen werke bereits unter plexiglas zu sehen sind, damit die umwelt ihnen auch ja nicht mehr zusetzen kann. diese aktion hat viel wirbel verursacht. die meisten reaktionen klingen eher nach entsetzen und entfremdung. der grossteil der buchdokumentationen über street art u.ä. versammelt haufenweise bilder von werken, manchmal unter einem thema, manchmal ortsgebunden - aber noch sehr selten mit umfassenden angaben zu genauer lage, technik, künstler, dauer, vielleicht sogar rezeption. auch der urban art guide von adidas war so ein versuch, street art zu dokumentieren und für das (an adidas interessierte) publikum zugänglich zu machen. kam auch nicht so gut an. der online guide, der von jedem freiwillig vervollständigt werden kann, liegt gelinde gesagt brach. manchmal könnte man meinen, street art will frei und wild und unabhängig und undokumentiert bleiben...manchmal...
Aussage von Street Art
Was soll Street Art überhaupt aussagen?
Die Künstler der Street Art erledigen zum Teil zwar auch legale Auftragsarbeiten von grösseren Firmen, die meisten Werke werden aber illegal angebracht. Deshalb sind die meisten Künstler auch unter einem Pseudonym bekannt, um anonym zu bleiben.
Da Street Art auf allen möglichen öffentlichen Flächen entsteht, also auf Mauern, Hauswände, sogar auf Baumrinden, ist es nicht verwunderlich, dass sich ihre Botschaft oft gegen das private Gut, d.h. auch gegen Kapitalismus und die Konsumwelt (Street Art steht auch oft im Kontrast zu Werbung, die ja zum Konsum anregen soll), in der wir leben, wendet. Street Art trägt auch anarchistische Züge, d.h. sie kritisiert Autoritäten wie z.B. den Staat. Die öffentliche Ordnung wird, als Teil der Rebellion gegen vorherrschende Verhältnisse in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, ebenfalls in Frage gestellt.
Allerdings wird der Aspekt, dass sich Street Art gegen den Eigenbesitz wendet, auch kritisiert, da ein Street Art Künstler, wenn er z.B. eine Hauswand bemalt, diesen Teil der Wand fürs sich selber beansprucht, d.h. diesen Teil der Wand genauso „besitz“ oder „besitzen will“ wie der Staat, was im Widerspruch zur Aussage gegen den Eigenbesitz steht. (Die Abgrenzung der Künstler wird als „Eigengut“ produziert).
Auch ist es ein Anliegen, die Umwelt kreativ mitzugestalten, anstatt eine leere, graue Wand so zu belassen, wie sie ist.
Es kommt allerdings auch vor, dass Künstler auf eine eindeutige Botschaft, d.h. Aussage, verzichten, da das Medium die Botschaft sein soll („the medium ist he message“, Marshall McLuhan).
Am wichtigsten bei einem Produkt der Street Art und dessen Aussage ist aber der Dialog mit dem Betrachter und der Umwelt, in der sich das Produkt befindet. Street Art ist eine Art, mit vorbeigehenden Menschen zu kommunizieren, schwierige Fragen zu stellen, zum Nachdenken anzuregen, oder seine Meinung (z.B. zu Politik) auszudrücken.Kunst wird neu erfunden, wird zum Dialog mit dem Betrachter.
von xx
Die Künstler der Street Art erledigen zum Teil zwar auch legale Auftragsarbeiten von grösseren Firmen, die meisten Werke werden aber illegal angebracht. Deshalb sind die meisten Künstler auch unter einem Pseudonym bekannt, um anonym zu bleiben.
Da Street Art auf allen möglichen öffentlichen Flächen entsteht, also auf Mauern, Hauswände, sogar auf Baumrinden, ist es nicht verwunderlich, dass sich ihre Botschaft oft gegen das private Gut, d.h. auch gegen Kapitalismus und die Konsumwelt (Street Art steht auch oft im Kontrast zu Werbung, die ja zum Konsum anregen soll), in der wir leben, wendet. Street Art trägt auch anarchistische Züge, d.h. sie kritisiert Autoritäten wie z.B. den Staat. Die öffentliche Ordnung wird, als Teil der Rebellion gegen vorherrschende Verhältnisse in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft, ebenfalls in Frage gestellt.
Allerdings wird der Aspekt, dass sich Street Art gegen den Eigenbesitz wendet, auch kritisiert, da ein Street Art Künstler, wenn er z.B. eine Hauswand bemalt, diesen Teil der Wand fürs sich selber beansprucht, d.h. diesen Teil der Wand genauso „besitz“ oder „besitzen will“ wie der Staat, was im Widerspruch zur Aussage gegen den Eigenbesitz steht. (Die Abgrenzung der Künstler wird als „Eigengut“ produziert).
Auch ist es ein Anliegen, die Umwelt kreativ mitzugestalten, anstatt eine leere, graue Wand so zu belassen, wie sie ist.
Es kommt allerdings auch vor, dass Künstler auf eine eindeutige Botschaft, d.h. Aussage, verzichten, da das Medium die Botschaft sein soll („the medium ist he message“, Marshall McLuhan).
Am wichtigsten bei einem Produkt der Street Art und dessen Aussage ist aber der Dialog mit dem Betrachter und der Umwelt, in der sich das Produkt befindet. Street Art ist eine Art, mit vorbeigehenden Menschen zu kommunizieren, schwierige Fragen zu stellen, zum Nachdenken anzuregen, oder seine Meinung (z.B. zu Politik) auszudrücken.Kunst wird neu erfunden, wird zum Dialog mit dem Betrachter.
von xx
Sonntag, 19. Juni 2011
Harald Naegeli
Harald Naegeli
4.12.1939
Genannt Sprayer von Zürich, schweizerischer Künstler, Zürich; Psychologe; besprühte seit 1977 Betonwände mit strichmännchenartigen Figuren, die Protest gegen die als unmenschlich empfundenen modernen Städte ausdrücken sollten. Naegeli wurde wegen Sachbeschädigung 1981 in Zürich zu einer Haft- und Geldstrafe verurteilt und ging in die Bundesrepublik Deutschland. Nachdem deutsche Gerichte einem Auslieferungsbegehren stattgegeben hatten, stellte er sich 1984 den schweizerischen Behörden. Naegeli schrieb «Mein Revoltieren, meine Spraybomben, mein Aufstand mit Poesie».
4.12.1939
Genannt Sprayer von Zürich, schweizerischer Künstler, Zürich; Psychologe; besprühte seit 1977 Betonwände mit strichmännchenartigen Figuren, die Protest gegen die als unmenschlich empfundenen modernen Städte ausdrücken sollten. Naegeli wurde wegen Sachbeschädigung 1981 in Zürich zu einer Haft- und Geldstrafe verurteilt und ging in die Bundesrepublik Deutschland. Nachdem deutsche Gerichte einem Auslieferungsbegehren stattgegeben hatten, stellte er sich 1984 den schweizerischen Behörden. Naegeli schrieb «Mein Revoltieren, meine Spraybomben, mein Aufstand mit Poesie».
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